Fasziniert von mythischen Wesen

Barbara Meiler zeigt Bilder aus ihren Zyklen »Undine« und »Die vier Elemente«

Karben (cf). Die Karbener Künstlerin Barbara Meiler begleitete das »Konzert in der Kirche« des sinfonischen Blasorchesters der Stadtkapelle, das kürzlich in der St.-Bonifatius- Kirche stattfand (die WZ berichtete), mit einer Ausstellung. Dabei präsentierte die Malerin Konzertbesuchern und Kunstfreunden in ihrer Bilderschau »Die vier Elemente« eine Werkauswahl mit 13 großformatigen und farbenfrohen Bildern. Drei Werke gehören zu ihrem innerhalb von drei Jahren entstandenen Gemäldezyklus »Undine«, neun stammen aus dem Bilderzyklus »Die vier Elemente«, eines zeigt die Göttin Gaia.

Die Beschäftigung mit Mythologien gehört zu den zentralen Themen in Barbara Meilers Werken. Auf ihren Bildern verweisen Sylphiden (weibliche Luftgeister), Feuergeister, Undinen und Erdmutter Gaia auf die Ursprünge in der Mythologie. Gaia steht in der griechischen Mythologie für die personifizierte Erde, ist eine der ersten Götter.

Die Elemente verkörpern die Naturkräfte, symbolisieren sowohl das stoffliche als auch das geistige Prinzip von Feuer, Luft, Erde und Wasser. Die Symbolik der Elemente fließt im künstlerischen Schaffensprozess ein, unterstützt durch Naturbeobachtungen und Einfühlung in das Gesehene sowie verstärkt durch die eigene Emotionalität. Fasziniert ist die Künstlerin vom Ursprung der Mythologien, ihren symbolischen Bedeutungen wie auch der Ambivalenz der Elemente. »Sanftheit und Zerstörungsfähigkeit trägt jedes Element gleichermaßen in sich.«

Nach Paracelsus beherrschen Naturgeister und Gottheiten die Elementarkräfte. Sie stehen bestimmten Geisteswesen vor. »Die im Wasser nannte er Undinen, die in der Erde Gnomen oder Pygmäen, die in der Luft Sylphen (männliche Luftgeister) oder Sylphiden, die im Feuer Vulkani oder Salamander«, berichtete Meiler. Ihr besonderes Interesse gilt der Wassernixe Undine, die erst durch die Liebe zu einem irdischen Mann eine Seele erhält. Durch die Liebe wird die Nymphe (Menschen-)Frau und sterblich. »Undine verkörpert Leidenschaft, Liebe und Stärke zugleich. Durch ihr Sehnen nach einer perfekten Liebesbeziehung und ihr Scheitern wird sie zu einer Symbolfigur einer Utopie.«

Den Schmerz und die Trauer der Undine, die ins Wasserreich zurückgeht, drückte die Künstlerin in ihrem Bild »Schattenreich« aus. Es unterscheidet sich in seiner dunklen Farbigkeit und dem erdigen Charakter von allen anderen Bildern der Ausstellung. Die Ambivalenz der Elemente Feuer »Feuergeister«, Wasser »Lied vom Meer« und »Lass mich träumen«, Sonne und Luft »Tanz der Sylphiden« und Erde »Aufbruch« spiegelt die Meiler in ihren farbenprächtigen Bildern wider.

Die Karbenerin möchte Natur nicht abbilden, sondern der Fantasie des Betrachters genügend Raum für eigene Assoziationen lassen. Den nicht an feste Formen gebundenen Elementen verleiht sie daher mittels einer semi-abstrakten Bildsprache Gestalt. Nichts ist endgültig und alles in Bewegung. So können sich figürliche Vorstellungen mit abstrakten Ideen verbinden und was eben noch lebendig erschien zu Stein erstarren, sich in fließendes Wasser oder in strahlendes Licht verwandeln.

Der eigentliche Inhalt vieler Arbeiten Meilers ist das sich stets Verändernde, das Fragmentarische. Ihre komplexe Ideenwelt teilt die Künstlerin in ihren Bildern im nur Angedeuteten, nicht oder noch nicht Festgelegten mit. Zu sehen sind einige Werke Meilers auch im Karbener Hallenfreizeitbad. So hängt im Foyer ihr Bild »Grenzenlos«.

20.05.2014, Wetterauer Zeitung


Artikel zum anschließenden Konzert:

http://www.barbara-meiler.de/2014/05/13/wenn-farben-und-toene-verschmelzen/