Mit Undine über Grenzen

Die Karbener Malerin Barbara Meiler will auch die Wirtschaft von ihrer Kunst überzeugen

Die Künstlerin hat sich mit Anne Franck-Frieden vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft zusammengetan. „Art meets Business“ heißt ihr Projekt, bei dem bislang 15 Künstler mitmachen.

Von Susanne Krejcik

Karben. Kunst spielt im Leben von Barbara Meiler aus Rendel eine bedeutende Rolle. „Ich wollte eigentliche Kunst studieren, doch durch äußere Umstände kam es nicht dazu“, erklärt sie. Erst seit den 1990er Jahren fand sie Muse, sich intensiv der Kunst zu widmen. Seither hat sie diverse Ausbildungen absolviert, etwa an der Städelschule in Frankfurt. So habe sie ein breites Spektrum mit vielfältigen Techniken erlernt, berichtet Meiler. „Ich male gern semi-abstrakt. Auf diese Weise kann der Betrachter mit Hilfe der Fantasie seine eigenen Bilder im Kopf erschaffen“, sagt die Künstlerin. Ihren Werken liegen oftmals intensive Auseinandersetzungen mit anspruchsvollen Themen zugrunde. So hat sie sich mit den vier Elementen und der Figur des Wasserwesens Undine aus der Mythologie auseinandergesetzt; allein hierzu sind rund 20 großformatige Acryl-Bilder entstanden. Undine habe den Mut gehabt, Grenzen zu überschreiten, sagt Meiler. „Der Wunsch, Grenzen auszuloten und Träume zu verwirklichen, ist in jedem von uns vorhanden“, sagt Meiler. Doch stehe den Menschen beim Streben nach persönlicher Freiheit oft die eigene Bequemlichkeit im Wege, erklärt sie.

Barbara Meiler möchte ihre eigene Freude an der Malerei und Kunst weitergeben. Gemeinsam mit Anne Franck-Frieden hat sie deshalb vor eineinhalb Jahren „Art meets Business“ ins Leben gerufen. „Mit der Kooperation wollen wir Künstler und mittelständische Unternehmen zusammenbringen“, erklären die Frauen, die sich beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) kennengelernt haben; dort ist Anne Franck-Frieden Geschäftsleiterin. Die Mitglieder des BVMW sind Firmeninhaber zumeist mittelständischer Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Kooperation könne vielfältig ausfallen. So könnten Firmen etwa ihre Räume für Ausstellungen oder Lesungen zur Verfügung stellen. Meiler und Franck-Frieden sind der Auffassung, dass der Kontakt für beide Seiten von Vorteil ist. „Art meets Business“ stelle ein Forum für die Begegnung und den Austausch dar.

„Die Kreativität der Kunst ist eine Grundlage für unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung. Wir sollten uns von Künstlern als Ideengeber für Formensprache, Ausdruck und Lebensgefühl inspirieren lassen“, appeliert Franck-Frieden. Gut 15 Künstler aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Schriftstellerei, Kunsthistorie, Musik und Schmuckdesign machen bislang mit. Durch das Netzwerk des BVMW könnten die Künstler ihren Bekanntheitsgrad erhöhen, so Meiler. In Firmen ausgestellte Kunst könne positive Auswirkungen auf das Betriebsklima haben, wenn sich die Mitarbeiter darüber unterhielten. Zudem könne sich das Unternehmen gut darstellen, wenn es Kunst fördere. Interessierte Künstler können sich melden; Voraussetzung ist, dass sie seit mindestens fünf Jahren mit Ausstellungen in der Öffentlichkeit präsent sind und eine Ausbildung haben.

17.03.2011, Frankfurter Neue Presse